Zum Hauptinhalt springen

556mal klimaaktiv und gemeinnützig

Auswertung mit Stand 5.1.2024

Der klimaaktiv Gebäudestandard des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zählt europaweit zu den erfolgreichsten Gütesiegeln für nachhaltiges Bauen und Sanieren. Die über 1600 qualitätsgesicherten Gebäude aller Nutzungstypen zeigen: Nachhaltiges Bauen und Sanieren hat österreichweit weiter an Attraktivität gewonnen und immer mehr Neubau- und Sanierungsprojekte entsprechen den hohen Anforderungen an Energieeffizienz und Ökologie. Gemessen an der Einwohnerzahl gibt es in ganz Europa kein anderes System, das erfolgreicher anspruchsvolle Qualität in der Baupraxis unterstützt.


Gemeinnütziger Wohnbau: leistbar – und klimaaktiv
Besonders erfreulich ist, dass immer mehr gemeinnützige Bauträger zeigen, wie kostengünstiges Bauen und leistbares Wohnen auch mit einer hohen Qualität im Sinne der Nachhaltigkeit möglich sind. Die Mehrheit, nämlich 57% (556 Gebäude) der 985 Geschoßwohnbauten im klimaaktiv Standard, geht auf das Konto der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft. Ein Viertel der Mehrgeschoßwohnbauten (25 %) wurde im höchsten klimaaktiv Standard Gold umgesetzt. Die innovativen Good Practices finden sich in allen Bundesländern, die Verteilung spiegelt dabei sowohl das Engagement einzelner Bauvereinigungen als auch die jeweiligen Landeswohnbauförderbedingungen wider: Spitzenreiter ist Tirol mit über 300 Gebäuden, gefolgt von Kärnten (98 Gebäude, Wien (46 Gebäude) und Vorarlberg. (Stand Jänner 2024)

 

Der Bauwirtschaft kommt im Klimaschutz eine Schlüsselfunktion zu, im Neubau und in der Sanierung
Die Gemeinnützigen investieren konsequent in die Instandhaltung und thermische Sanierung der Gebäude und haben somit dazu beigetragen, dass im Gebäudebereich seit 1990 so viel Treibhausgasemissionen reduziert, wurden wie in keinem anderen Sektor. Trotz dieser Erfolge ist der Weg zum Erreichen der Klimaneutralität ein herausfordernder: Neubauten müssen so energieeffizient wie möglich errichtet und der Restenergiebedarf mit erneuerbaren Energieträgern gedeckt werden. Und die Bestandsgebäude müssen rasch und auf hohem Qualitätsniveau saniert werden. Gerade in der Sanierung braucht es noch viel mehr Vorzeigeprojekte, die die hohen Standards von klimaaktiv einhalten und damit auf die Erfordernisse der weitgehenden Dekarbonisierung eine Antwort geben.


Eine klimaaktiv Gold Sanierung ist beispielsweise die Generalsanierung eines Wohnblocks der Alpenländischen Gemeinnützigen Wohnbau GmbH in der Fennerstraße in Innsbruck. Mehr Informationen dazu sind hier zu finden. 

klimaaktiv  - ein anspruchsvolles Gütesiegel für nachhaltiges Bauen
Gebäude, die nach dem klimaaktiv Standard geplant und errichtet werden, erfüllen die höchsten Anforderungen hinsichtlich Energieeffizienz, verwenden umweltverträgliche Baustoffe und überzeugen durch Raumluftqualität, Gesundheitsaspekte und Komfort. Darüber hinaus wird die Verwendung von erneuerbarer Energie forciert, sowie auf wirtschaftliche Aspekte und die Standortqualität des Gebäudes geachtet, damit Alltagswege zu Fuß, mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln gemacht werden können.


Alle Kriterienkataloge sind nach einem 1.000- Punkte-System aufgebaut, anhand dessen die Gebäude rasch bewertet und verglichen werden können. Die Bewertung der Gebäude erfolgt mit Bronze, Silber und Gold in drei Qualitätsstufen. 


Der Vorteil für die Branche: Transparent und kostenfrei verfügbar
Reden wir von nachhaltigen und energieeffizienten Gebäuden, dann ist es wichtig, dass die Immobilienbranche über einen gesicherten, messbaren und transparenten Standard verfügt. Der klimaaktiv Gebäudestandard ist dafür ein ideales Instrument. Er ist nach dem Open Source Prinzip frei und kostenlos verfügbar und steht für jede Gebäudekategorie zur Verfügung. Die Qualitäten sind exakt definiert, und nach erfolgreicher Deklaration wird jedes Gebäude mit seinen wesentlichen Kennwerten veröffentlicht. Mit diesem System können Förderstellen, Gemeinden oder Bauträger bei ihren Bauvorhaben schon in der Ausschreibungsphase eine gewünschte Qualität einfordern. Das schafft eine klare Orientierung für alle Baubeteiligten. 


Mit klimaaktiv offen bleiben für vielfältige Wege zur Klimaneutralität
Unterschiedlichste Konzepte, Technologien und Baustoffe leisten ihren Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität. Dieser Vielfalt entspricht das Bewertungssystem von klimaaktiv, und diese Vielfalt zeigen auch die klimaaktiv Gebäude der Gemeinnützigen Bauvereinigungen. Alle klimaaktiv Gebäude finden Sie hier


Weiterführende Informationen:
Alle Details zur Gebäudebewertung und den Kriterienkatalogen von klimaaktiv finden Sie auf www.klimaaktiv.at/bauen-sanieren
Die umfassende Beispielsammlung aller klimaaktiv Gebäude finden Sie in der klimaaktiv Gebäudedatenbank


Autorin: DIin Inge Schrattenecker


Programmmanagement klimaaktiv Gebäude
ÖGUT GesmbH - Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik
Hollandstraße 10/46, A-1020 Wien
Tel:+43 (0) 1 / 315 63 93 - 12
E-Mail: inge.schrattenecker@oegut.at
www.klimaaktiv.at/bauen-sanieren