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Mehr Gemeinden, aber zu wenig Flächen

Die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft Vogewosi mit Sitz in Dornbirn konnte sechs neue Standort-Gemeinden dazugewinnen, doch gleichzeitig wird der Erwerb von geeigneten Grundstücken und leistbares Bauen immer schwieriger. Die Vogewosi wird heuer 32,9 Millionen Euro verbauen - bis Ende Juni wurden 40 Prozent des Neubauvolumens umgesetzt. Grund für die leichte Verzögerung war der lange Winter, wobei man jetzt wieder im Zeitplan sei, berichtet Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz. Derzeit werden 14 Wohnanlagen mit 333 Wohnungen gebaut – zwei Wohnanlagen in Lustenau und Nüziders mit 28 Wohnungen wurden bereits bezogen, fünf Projekte befinden sich in Vorbereitung. Rund 450 Wohnungen befinden sich im Bauverfahren oder in der Bauvorbereitung, weiter vorantreiben will man auch das Prestigeprojekt „Wohnen 500+“, dessen erste Anlage im Mai an die Bewohnerinnen und Bewohner übergeben wurde. „Das Konzept ermöglicht uns, innerhalb kürzester Zeit kostengünstige Wohnanlagen zu errichten, welche gleichzeitig mit einer hohen Qualität und gutem Wohnkomfort überzeugen“, so Lorenz.

Die größte Anlage mit 65 Wohnungen entsteht in Dornbirn-Kastenlangen, 60 Wohnungen werden künftig in der neuen BahnhofCity in Feldkirch verfügbar sein. Doch auch immer mehr kleine Gemeinden werden von der Vogewosi erreicht – künftig gibt es in 60 der 96 Vorarlberger Gemeinden Wohnungen des gemeinnützigen Wohnbaus. Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Albert Hofer weist nicht nur auf die Bedeutung des ländlichen Raums, sondern auch auf die „gute Zusammenarbeit“ mit den Gemeinden hin. „Viele junge Menschen sind auf der Suche nach leistbarem Wohnraum. Wenn wir diesen in kleinen Gemeinden zur Verfügung stellen, wirken wir auch der Abwanderung entgegen“, meint Hofer.

Nicht genügend Grundstücke
Trotz allem wird es für die Vogewosi immer schwieriger, geeignete Baugrundstücke zu erwerben, da Wohnanlagen oft nicht auf eigenen Grundstücken, sondern auf Grundflächen der Gemeinden errichtet werden. Selbst verfügt die Vogewosi über 170.000m2 Grund, die jedoch nicht gut auf die Gemeinden verteilt sind. Laut Hofer wären pro Gemeinde 2000-4000m2 nötig um im ganzen Land leistbaren Wohnraum zu schaffen, momentan befindet sich der Großteil der vorhandenen Fläche aber in Bludenz. Er appelliert außerdem an die Bürgermeister, geeignete Flächen zur Verfügung zu stellen, doch auch die stark gestiegenen Errichtungskosten machen zu schaffen. „Unter 3000 Euro pro Quadratmeter geht gar nichts mehr“, betont Lorenz. Dies führt wiederum zu steigenden Mietpreisen. „Derzeit liegen wir bei 9,80 Euro inklusive Betriebskosten. Das wird nicht zu halten sein.“

©VOGEWOSI

Im Mai wurde die erste „Wohnen 500+“-Anlage an die Mieter übergeben. Das Haus ist komplett barrierefrei und bietet Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen.

 

©VOGEWOSI

Albert Hofer, stellvertretender Aufsichtsrat, und Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz präsentieren die Halbjahreszahlen.