Zum Hauptinhalt springen

Open Mine Day beim Wiener Sophienspital

Gemeinsam errichten die SOZIALBAU und die WBV-GPA bis 2024 auf dem Areal des ehemaligen Sophienspital ein neues Stadtquartier mit insgesamt 180 geförderten Wohnungen. Zudem entsteht ein vielfältiges Angebot an Bildungs-, Arbeits- und Kultureinrichtungen. 

Der Europa-Pavillon am Gürtel soll im Zusammenhang mit Kreislaufwirtschaft im Modebereich und mit Nachhaltigkeit für Ausstellungen, Workshops, Gastronomie und Wohnen auf Zeit genutzt werden.

Social Urban Mining
Ende März fand zu ebenjenem Zweck erstmals ein Open Mine Day im Europa-Pavillon statt. Der Baubereich erfordert aufgrund seines enormen Ressourcenkonsums und Abfallaufkommens besondere Aufmerksamkeit in Hinblick auf die Etablierung eines zirkulären Denkens und Wirtschaften im Sinne der Nachhaltigkeit. Das von BauKarussell entwickelte Konzept des Social Urban Mining verknüpft die Wertschöpfung der vorhandenen Potentiale von „urbanen Minen“ wie etwa Abbruchgebäuden mit der Beschäftigung und Qualifizierung von am Arbeitsmarkt Benachteiligten. Die Verschränkung von ökologischen mit sozialen Zielen wurde zwischen Oktober 2021 und Februar 2022 im Auftrag der gemeinnützigen Wohnbauträger SOZIALBAU AG und WBV-GPA in Vorbereitung des Rückbaus des Wiener Sophienspital verwirklicht. Beim ersten Open Mine Day waren zahlreiche Ehrengäste mit dabei, darunter auch Stadträtin Kathrin Gaal und Bezirksvorsteher Markus Reiter. „Sophie7 zeigt beispielhaft wie ganzheitliche Quartiersentwicklung funktionieren kann. Eine Melange aus modern und historisch, nachhaltig und Innovativ, aus leistbarem Wohnraum und hoher Lebensqualität. Dabei manifestieren sich durch das Projekt des ‚Social Urban Mining‘ die Gedanken der Klimaeffizienz und der sozialen Nachhaltigkeit zu einem Baustein der Smart City Klima Strategie.“ so Kathrin Gaal bei der Veranstaltung. 

 

v.l.n.r.: Winfried Göschl, Stv. Geschäftsführer Arbeitsmarktservice Wien; Markus Reiter, Bezirksvorsteher Neubau; Kathrin Gaal, Vizebürgermeisterin und Stadträtin für Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen; Baumeister Hannes Stangl, Technischer Direktor SOZIALBAU AG; Thomas Rihl, Geschäftsführer Job-TransFair © BauKarussell / Philip Schuster

Ausstellung im Europa-Pavillon
Im Zuge des Open Mine Day wurde eine Ausstellung im Europa-Pavillon eröffnet, die vorhandene Wertschöpfungspotentiale im Rahmen des Gebäuderückbaus beleuchtet und zu einer zirkulären Betrachtung und Nutzung vorhandener Infrastruktur einlädt. Der Open Mine Day will Stakeholderinnen und Stakeholder aus dem Baubereich sowie Interessierten Impulse und Inspiration zur Umsetzung von Kreislaufwirtschaft im eigenen Wirkungsbereich geben. Social Urban Mining wird dabei in einen soziokulturellen Kontext gestellt und tritt in einen Dialog mit Kunst am Rückbau. 

Die Ausstellung umfasst:

  • „Rückwärts-Bemusterung“: Re-Use-Bauteile aus dem Wiener Sophienspital
  • Re-Use-Ausstellungsmöbel der Schau „Tatiana Bilbao“ im Architekturzentrum Wien (AzW)
  • Mining-Installation des Künstler-Duos Ursula Gaisbauer und Friedrich Engl
  • Graffitis des Streetart-Kollektivs rund um den Künstler moiz

Die Ausstellung umfasst diverse Kunstprojekte zum Thema Kreislaufwirtschaft. © BauKarussell

Spezielle Ausbildung zum „Social Urban Miner“
Im Sinne des Konzepts von Social Urban Mining wird das Areal in der Zwischenzeit dazu genutzt, um Langzeitarbeitslose für Greenjobs auszubilden – somit setzt man auch auf sozialer Ebene auf Nachhaltigkeit. Hierfür hat Baukarussell gemeinsam mit dem sozialwirtschaftlichen Betrieb Die Kümmerei den Ausbildungskurs zum „Social Urban Miner” entwickelt. Wohnen, Arbeiten, Bildung, Kultur und umweltschonende Mobilität an einem Ort – das alles soll Ende 2024 das grüne Wohnquartier Sophie7 inmitten von Wien bieten. Und die Zahlen geben dem Projekt Recht: zwischen Oktober und Februar konnten 54.500 kg Material bearbeitet werden, 4.100 kg davon gingen in die Wiederverwendung. Auch der soziale Mehrwert mit 2.550 Stunden geschaffener sozialwirtschaftlicher Arbeit spricht für sich.

Die Ausbildung zum Social Urban Miner bietet eine wertvolle Zusatzausbildung für am Arbeitsmarkt benachteiligte, um in kreislaufwirtschaftlichen Rückbauprojekten tätig zu werden. © BauKarussell

„Die Entscheidung der Stadt-Wien hier im 7. Bezirk geförderten Wohnbau im Wege eines Bauträgerwettwerbes zu ermöglichen, zeigt den großen Stellenwert von leistbarem Wohnen in unserer Stadt“, erklärt Baumeister Hannes Stangl, Technischer Direktor der SOZIALBAU AG. „Das Projekt, das wir gemeinsam mit der WBV GPA entwickeln, zeichnet sich durch eine Verknüpfung von Neubau und Sanierung aus, bei dem es auch zur Nachnutzung der historischen Stadtpavillons kommt. Das entspricht dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft am aller Meisten“, so Stangl. „Neben den geförderten Wohnungen wird ca. ein Drittel der Nutzflächen für Bildungs- und Kultureinrichtungen, einem Lokal sowie Arbeits- und Ausstellungsflächen für die Kreativwirtschaft zur Verfügung gestellt. Ziel ist ein neuer urbaner Hotspot für Wohnen, Bildung und Kultur, bei dem das Miteinander aber auch die Klimaresilienz im Vordergrund steht.“

Hier gibt es einen Beitrag auf W24 zum Open Mine Day zum Nachschauen.

Mehr Infos finden Sie hier zur SOZIALBAU AG und zur WBV-GPA.