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Vier neue Baugruppen-Projekte

„Eine der ganz großen Stärken des Wiener Wohnbau-Modells ist es, dass er allen Gruppen in unserer Stadt ein gutes Angebot machen kann. Es geht der Stadt dabei nicht nur um Quantität und Leistbarkeit, sondern wir wollen auch den individuellen Wünschen der Menschen entsprechen. Und das Modell der Baugruppen ist wie geschaffen dafür“, so Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal einleitend zum abgeschlossenen Bauträgerwettbewerb des wohnfonds_wien. Vier neue Baugruppen-Projekte werden im Rahmen dessen verwirklicht. Das Resultat sind 100 neue geförderte Wohnungen. Hinzu kommt die Verwirklichung eines neuen Kindergartens durch den gemeinnützigen Bauträger Gartenheim. Ebenfalls Teil einer Baugruppe ist die EBG. 

Kathrin Gaal, Stadträtin für Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen © PID

Gemeinsame Visionen verwirklichen 

Unter Baugruppen versteht man den Zusammenschluss von Gleichgesinnten, die ähnliche Wohnideen haben und diese umsetzen wollen. Dabei umfasst eine Baugruppe eine variable Zahl an natürlichen Personen (zehn bis 60) und ist entweder als Gesellschaft bürgerlichen Rechts („Arbeitsgemeinschaft“), als Genossenschaft („Basis-/Mikrogenossenschaft“) oder als Verein („Bewohnerverein“) organisiert. „Für Baugemeinschaften ist die Selbstorganisation als Gruppe im Entstehungsprozess des Wohnbaus charakteristisch. Von der Projektidee über Planung und Bau bis hin zur Nutzung werden Entscheidungen gemeinsam getroffen und von der Gruppe getragen. Es entstehen dadurch spannende Konzepte und Projekte, die das Wohnungsangebot in Wien bereichern und durch aktive Nachbarschaft für soziale Einbindung im Grätzl sorgen“, so Selma Arapovic, Wohnbausprecherin der NEOS Wien.

Einzigartige Projekte: 100 geförderte Wohnungen  

Der Bauträgerwettbewerb hat viele einzigartige Projekte vorgebracht. Diese überzeugten die Jury mit speziellen Grundrissen, zahlreichen Angeboten für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie durch die umweltbewusste Umsetzung. „Die Auswahl der Siegerprojekte war nicht einfach, es überzeugten alle Beiträge mit hohen Qualitätsstandards. Doch schlussendlich haben sich die Besten der Besten durchgesetzt“, sind sich die wohnfonds_wien-Geschäftsführer Gregor Puscher und Dieter Groschopf einig. Auch zwei Einreichungen der gemeinnützigen Bauträger EBG und Gartenheim wurden als Siegerprojekte ausgewählt. 

Baugruppenprojekt Verein Biber*land: Biberhaufenweg 212

Die Baugruppe unter dem Namen „Verein Biber*land“ umfasst den Bauträger EBG sowie das Architekturbüro „a-plus architekten“. Die Landschaftsplanung übernimmt „Land in Sicht“, die soziale Nachhaltigkeit im Projekt wird von „Que[e]rbau – Verein für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen“ sichergestellt. Das am Eingang zum Nationalpark Donau-Auen liegende Projekt der Baugruppe begeistert durch die Nähe zur Stadt und zum Erholungsgebiet. Die in Holz-Leichtbauweise errichteten 21 Wohneinheiten sind auf sechs Baukörper verteilt. Fünf von diesen Wohnungen werden benachteiligten Gruppen zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig sticht das Projekt durch die Kooperation mit sozialen Trägerorganisationen und die außergewöhnlichen Angebote für die Gemeinschaft hervor: Vom Erdgeschoß mit Kochgelegenheit und vorgelagerter Gartenterrasse, ein von der Gruppe selbst gebautes Salettl (Kontemplations- und Bewegungsraum) sowie eine Werkstatt steht den Mieterinnen und Mietern zur Verfügung. 

Hier finden Sie weitere Informationen zum Projekt. 

„Dorfzentrum“: Diversität für die Umgebung 

Die Baugruppe „Verein Baugruppe Gartenheim“, mit ihrem Bauträger Gartenheim, dem Architekturbüro „sandbichler architekten“, der Landschaftsplanung von „Simma Zimmermann Landschaftsarchitektinnen“ und den Verantwortlichen für Soziale Nachhaltigkeit „realitylab“ hat ein neues Projekt entwickelt, welches in Zukunft als „Dorfzentrum“ für die Umgebung fungieren kann. Verwirklicht werden in Essling zwölf Häuser, die 17 geförderte Mietwohnungen und 20 SMART-Wohnungen beinhalten sowie ein Kindergarten. Für die Bewohnerinnen und Bewohner steht ein Multifunktionsraum und eine Gemeinschaftsküche zur Verfügung. Die Besonderheit des Projekts findet sich jedoch in der erneuerbaren Wärmeversorgung: Diese erfolgt mit Erdsonden und Photovoltaik-Anlagen. Gleichzeitig wird das Projekt durch Vertikalbegrünung und Dachbegrünung abgerundet.

Mehr zum Projekt und der Baugruppe „Verein Baugruppe Gartenheim“ finden Sie hier sowie in diesem Video:

Gelebte Integration

Die Baugruppe „Assemblage Niklas-Eslarn ‒ Baugruppenverein für interkulturelles, gemeinsames Wohnen“ setzt sich aus dem Bauträger Gartenheim, dem Architekturbüro „RfM Architektur ‒ skstadtplanung&architektur“, der Landschaftsplanung „Idealice“, sowie Andrea Schaffar zusammen, die die soziale Verantwortung des Projekts verantwortet. Im Rahmen des besonderen Projekts entstehen 13 geförderte Mietwohnungen und 18 SMART-Wohnungen, darunter auch Gästewohnungen und Integrationsstartwohnungen. Im Mittelpunkt des Projekts steht das Gemeinschaftshaus und das sich darin befindende Lokal „Speisen ohne Grenzen“. „Speisen ohne Grenzen“ bietet nicht nur Kulinarisches aus aller Welt, sondern vor allem die Möglichkeit für die Bewohnerinnen und Bewohner sich direkt daran zu beteiligen und mitzuarbeiten.

Mehr zum Projekt und der Baugruppe Assemblage Niklas-Eslarn finden Sie in diesem Video: